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Podiumsdiskussion „Jugendpolitik im Erzgebirge“

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Gäste:
Jörn Wunderlich, MdB (Die Linke, Familienpolitischer Sprecher und Parlamentarischer Geschäftsführer)
Petra Zais (Bündnis 90/Die Grünen), Landesliste Nr. 3 in Sachsen (aus Chemnitz)
Karsten Gröger (Generalsekretär FDP Erzgebirge)
Sven Lippmann (Direktor der Alten Brauerei Annaberg-Buchholz)

Moderation:
Christoph Bülau

Dass ein Kino nicht nur für Filmvorführungen, sondern auch für spannende Debatten Raum bietet, zeigte die Podiumsdiskussion am vergangenen Samstag im Ring Kino Schwarzenberg.
Fehlende berufliche Perspektiven, wenig Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, Kritik an der Infrastruktur – wird nach Gründen für die hohe Abwanderungsrate Jugendlicher aus dem Erzgebirge gefragt, sind die Antworten oft die selben. Der Verein Agenda Alternativ e.V. griff die Probleme am vergangenen Samstag mit einer Podiumsdiskussion zum Thema Jugendpolitik in Schwarzenberg mit Vertretern aus Politik und Sozialarbeit auf.
Schon bei den Eingangsstatements wurde klar, dass bei der Identifizierung der Probleme über die Grenzen der Parteizugehörigkeiten hinweg Einigkeit besteht. Der Moderator Christoph Bülau aus Leipzig ging daher schnell zu konkreten Veränderungsvorschlägen über und stellte die zentrale Frage nach der Realisierung besserer Beteiligung Jugendlicher in politischen Prozessen.
Die Idee eines Jugendparlaments, wie schon in Annaberg-Buchholz realisiert, sei ein erster wichtiger Schritt, meint Petra Zais von den Grünen. „Wir müssen diesen allerdings auch Entscheidungsbefugnisse einräumen, um einen Handlungsanreiz zu schaffen“, gab Jörn Wunderlich, Bundestagsabgeordneter der Linken, zu Bedenken. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass ein Jugendparlament nur eine Art Planspiel ist und zu nichts führt.
Sven Lippmann, Direktor der Alten Brauerei in Annaberg-Buchholz, sieht neben der geringen Beteiligung von Jugendlichen insbesondere ein Finanzierungsproblem. „Der Sparwahn trifft vor allem unsere Einrichtungen hart“, stellte er fest und sprach damit für alle Sozialarbeiter.
Ein grundlegendes Missverständnis zwischen jungen Menschen und Entscheidungsträgern im Rathaus kann zudem festgestellt werden, so das Podium einhellig. „Das kenne ich auch aus meiner Partei“, gestand Karsten Gröger. Bleibe man aber an einer Sache dran, dann treffe man auch in der älteren Generation auf offene Ohren.
„Ergreift selber die Macht und engagiert euch in den verschiedenen Organen“, forderte schließlich Petra Zais von den anwesenden Jugendlichen und versuchte, ihre Begeisterung für Politik weiterzutragen. Der veranstaltende Verein sei ein sehr gutes Beispiel, dass Jugendliche in der Lage seien, selber Handlungsstrukturen zu schaffen und für ihre Anliegen einzutreten.

Bilder:

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