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Film und Gespräch „In meinem Kopf ein Universum“

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Im Rahmen unserer Woche gegen Ausgrenzung stand am Mittwoch den 5.9. die Vorführung des Films „In meinem Kopf ein Universum“ an. An einem eher ungewöhnlichen Ort für eine solche Veranstaltung, der Ritter Georg Klause, sollte die Flimmersession stattfinden. Natürlich war es schön, die sportlichen Erfolge der lokalen HobbysportlerInnen in Form zahlreicher Pokale und weiterer Trophäen bestaunen zu können, der grundlegende Gedanke für die Auswahl der Lokalität war jedoch die Suche nach einem barrierefreiem Raum. Leider gibt es in diesem Bereich nur eine sehr eingeschränkte Auswahl in Schwarzenberg und Umgebung. Kurz vor Beginn des Films war der Raum schon so gut gefüllt, dass nochmaliges Stühlerücken angesagt war, damit alle ca. 30 Gäste einen Sitzplatz einnehmen konnten.

Der Film, eine polnische Produktion aus dem Jahr 2015, überzeugt vor allem durch die sehr authentische Darstellung der Lebenswelt des Protagonisten Mateusz, der mit einer Nervenstörung leben muss. Dazu hat sich der Regisseur vor den Dreharbeiten sehr intensiv mit dem Krankheitsbild auseinandergesetzt und mit vielen Betroffenen Gespräche geführt, um schlussendlich deren Erzählungen und Berichte zum Film zu verdichten. So alltäglich und wohlbekannt viele Szenen erscheinen, wie z. B. die erste Liebe oder Krach zwischen den Eltern, so viel anders ist das Leben von Mateusz. Da er sich selbst nicht laufen kann, wird das Wohnzimmerfenster sein Tor zur Welt. Wer genau beobachtet erkennt, wie viele Probleme der Welt sich vor einem Fenster verdichten. Aber auch das Glück ist immer wieder so nah. Mehr will ich gar nicht verraten. Schaut euch den Film an, es lohnt sich! Nur eins noch: manchmal muss eben mal ordentlich auf den Tisch gehauen werden.

Im Anschluss und den Film stand uns Herr Kühnel vom Behindertenverband Aue für ein Gespräch in lockerer Atmosphäre zu Verfügung. Er berichtet uns sowohl über persönliche sehr private Erfahrungen, als auch über seine ehrenamtliche Verbandsarbeit. Ein großes Thema seiner Arbeit ist natürlich die bereits angesprochene Barrierefreiheit. Nur dank seines Einsatz und weiterer unermüdlicher Helfer ist es gelungen, Barrieren z.B. im Bereich des ÖPNV zu reduzieren. Bus und Bahn stehen somit immer mehr Menschen offen. Dabei steht gar nicht immer die Rollifahrerin im Fokus, denn von den Errungenschaften profitieren u.a. auch Menschen mit Rollatoren. Er fordert Betroffene auf, nun auch selbstbewusst aufzutreten und öffentliche Räume zu nutzen, um an diesen Stellen Präsenz zu zeigen. Wichtig auf diesem Weg sind Freunde und Familie die hinter dir stehen und dich begleiten, Kraft spenden und motivieren. Die Rolle des Pflegenden kennt aber auch ihre Grenzen. Nicht selten sind die Belastungen so hoch, dass die Helfenden selbst einer hohen Gefahr physischer und psychischer Probleme ausgesetzt sind. Auch klassische Probleme wie der demografische Wandel machen um den Behindertenverband keinen Bogen. So sieht er es als sehr wichtige Aufgabe für die kommenden Jahre, jüngere Menschen in die Verbandsarbeit einzubinden, damit die wichtigen Errungenschaften und Fortschritte weitergeführt werden können.

Vielen Dank an alle Anwesenden, die Location und an das Förderprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ für die Möglichkeit der Durchführung.

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