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Jugendgeschichtstag im Sächsischen Landtag

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Wie ihr hoffentlich alle wisst, möchte euer Lieblingsverein in Johanngeorgenstadt Stolpersteine verlegen lassen. Diese sollen an das Leben und spätere Leiden der Familie Lewinson erinnern, die über mehrere Generationen hinweg in der Handschuhindustrie der Bergstadt tätig war. Dazu wurden im Laufe des Jahres die Forschungsergebnisse von Frau Schmidt aus Breitenbrunn und Herrn Am Ende aus Johanngeorgenstadt ausgewertet und durch eigene Recherchen z.B. im Kreisarchiv ergänzt. Zusätzlich zur Stolpersteinverlegung sollen die Ergebnisse in einer kleinen Broschüre veröffentlicht werden.

Da wir bei diesem Projekt als „Zeitenspringer“ unterstützt wurden, waren wir, neben vielen weiteren Projekten, zur Ergebnispräsentation in den Landtag an der Elbe geladen. Entgegen meiner Erwartungen war der Ort des Geschehen an diesem Tag leider (fast) nur von Jugendlichen und ihren BetreuerInnen besucht, während die PolitikerInnen durch weitestgehende Abwesenheit glänzten. Etwas schade, dass ein solcher Tag nicht besser genutzt wird, um die Arbeiten zu würdigen und ganz nebenbei mit den sehr unterschiedlichen AkteurInnen aus dem ganzen Bundesland ins Gespräch zu kommen. Vorteil der Sache: wir konnten nach erfolgreichem Aufbau unseres Standes die Wartezeit bis zum Mittagessen in Plenarsaal verbringen, während wir über das normale Geschehen auf diesen Sitzen philosophierten.

 

Jugendgeschichtstage Jugendgeschichtstage Jugendgeschichtstage

Auf der eigentlichen Projektmesse wurde deutlich, wie unterschiedlich die Aufforderung, sich mit lokaler Geschichte zu beschäftigen, aufgefasst werden kann. Direkt gegenüber informierten Kinder, wie deren Eltern ihre Geburtstage feierten – für mich nicht so spannend, aber die Kids hatten offensichtlich Spaß. An anderen Stellen gab es für mich interessantere Projekte, von denen ich an dieser Stelle jenes zu Wolfskindern exemplarisch nennen möchte. Da sind Jugendliche und Erwachsene im Sommer von Ostsachen bis nach Kaliningrad geradelt und haben auf dem Weg immer wieder Zeitzeugen getroffen und am Ziel einen Workshop mit der dortigen Jugend durchgeführt. Coole Sache.

Abschließend wurden noch die abgegebenen Stimmzettel ausgezählt und die besten Projekte prämiert. Über den Gewinn durfte sich das Projekt über historische Apfelsorten freuen. Nur am Rand sei erwähnt, dass sie nicht nur die gefühlt größte Gruppe stellten, sondern an ihrem Stand mit Apfelkuchen und selbst gekochter Marmelade lockten. Wir nutzten die Gelegenheit des Auftrittes eines Singer-Songwriters zum Abbau unseres Standes und verließen, während dieser noch von autogrammwütigen Neufans umringt wurde, den Hort sächsischer Demokratie, um in den Alltag zurückzukehren.

Paul

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