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Rundfahrt im Erzgebirge zu Gedenkorten

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Mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen und der Historikerin Christine Schmidt konnten wir 2022 unter dem Titel „Kein Ort ist vergessen“ ein Herzensanliegen umsetzen und Erinnerungsorte im Erzgebirge zu Verbrechen während der Zeit des Nationalsozialismus auf einer Website sammeln. Das Ergebnis zu der Recherche-Arbeit findet ihr hier >

Für uns war klar, dass wir im Nachgang eine Rundfahrt für interessierte Menschen anbieten wollten. Einerseits, um über unsere Arbeit berichten zu können und andererseits, um ganz praktisch vor Ort an den Erinnerungsorten tätig zu werden. Denn viele der von uns besuchten und fotografierten Orte sind in schlechtem bzw. ungepflegten Zustand.

Am 13. Mai begaben wir uns mit 15 interessierten Menschen aus dem Erzgebirge, Leipzig und Chemnitz auf die Rundfahrt. Dabei verfolgten wir im Wesentlichen die Spuren von Todesmärschen der Außenlager des KZ Flössenburg in Stützengrün, Schönheide, Eibenstock, Wildenthal und Johanngeorgenstadt. Christine Schmidt begleitete die Rundfahrt und konnte zu jedem Ort ihre Erkenntnisse aus Ortsarchiven etc. berichten.

Der Zustand der Gedenkorte war sehr unterschiedlich. Dort, wo es wucherte und lange keine Pflege mehr stattfand, machten wir uns direkt selbst ans Werk und befreiten Gedenksteine von Wildwuchs, pflanzten frische Blumen und gedachten der Opfer, die an diesen Stellen der Ideologie des Nationalsozialismus zum Opfer fielen.

Das Projekt und die Rundfahrt haben gezeigt, dass die grausame Geschichte der Nazi-Verbrechen nicht weit weg von uns stattfand, sondern Menschen aufgrund ihrer Religion, Sexualität oder anderer Merkmale Unvorstellbares erleiden mussten – auch direkt vor unserer aller Haustür. Wir sollten diese Orte und die Menschen in Erinnerung behalten. Die Geschichte darf sich nicht wiederholen!

 

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