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Stains in the Sun #9 am 5. und 6. August 2022

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Nach diesem Wochenende am Oberbecken in Raschau-Markersbach mussten wir alle erstmal tief durchatmen. Die neunte Auflage des „Stains in the Sun“ war nicht nur ein voller Erfolg, es war wohl eine der erfolgreichsten Ausgaben des Festivals überhaupt. Einerseits konnten wir knapp 500 zahlende Gäste und über 150 Crewmitglieder/Künstler*innen etc. am Oberbecken verzeichnen, andererseits haben uns die tolle Stimmung durchgängig, die vollen Workshops und die vielen motivierenden Worte von euch ein Dauergrinsen beschert. Aber fangen wir von vorne an…

Freitag, 5. August 2022

Es ist immer besonders aufregend, wenn sechs Monate Vorbereitungs- und mehrere Tage Aufbauzeit ihren Höhepunkt im Start des Festivals finden. Im Awareness-Workshop mit Eva fanden sich mehrere engagierte Menschen zusammen, die über ihre Erfahrungen berichteten und das Konzept des Festivals vom vergangenen Jahr auf den Prüfstand stellten. Am Ende kam ein kurzes Konzept heraus, welches wir euch hier auch gerne nochmal zum Nachlesen zur Verfügung stellen > Hier geht ein besonderer Dank an Kolle Mate raus, die die Durchführung des Workshops unterstützt haben.

Musikalischer Auftakt waren dann „The Royal Booze Conspiracy“ aus Chemnitz, die in der Abendsonne richtig fein einheizten. Wie eine Dampfwalze rollten anschließend „Deluminator“ aus Dresden über uns hinweg und die ersten schwingenden Arme und hüpfenden Beine waren zu sehen. Zur allgemeinen kurzzeitigen Beruhigung trat anschließend Max Rademann auf der „DIY Stage“ auf. Mit seinen Geschichten sorgte er für viel Erheiterung und bei vielen erzgebirgischen Anwesenden für zustimmendes Nicken. Es folgte Betterov auf der großen Bühne. Parallel dazu zog dichter Nebel über das Gelände hinweg und die Temperaturen fielen. Das führte allerdings nicht zum Abbruch der Stimmung, sondern wirkte eher wie bestellt. Das Licht suchte seine Wege durch den Nebel und das Gelände wirkte fast schon etwas mystisch. Leider war das auch die Vorankündigung einer größeren Regenphase, die den Auftritt des Headliners Blood Command aus Norwegen begleitete. Mit großer Spielfreude und ihren eingängigen Hits schaffte es die Band aber, die im Regen ausharrenden Menschen zum Mitmachen zu bewegen. Wir haben uns riesig gefreut, dass es mit dem Auftritt bei uns geklappt hat!

Nachdem wir dachten, das Gewitter würde uns verschonen, rückte leider doch noch eine kleinere „Gewitterzelle“ an, die uns zum Abbruch des Abends zwang. Das war natürlich besonders angesichts der geplanten Aftershow schade, aber Sicherheit geht vor. An dieser Stelle auch ein riesiges Dankeschön an den Sicherheitsdienst der JAPO, die gerade auch die schwierige Wettersituation dauerhaft im Blick hatte.

Samstag, 6. August 2022

Der Regen vom Freitag war schnell vergessen, denn es deutete sich bereits am Vormittag wieder hervorragendes Festivalwetter am Oberbecken an. Nach einem entspannten Tagesstart konnte Timo Büchner mit seinem Vortrag zu Rechtsrock das Workshop-Zelt um 14 Uhr einfach mal mit gut 50 Leuten voll machen, wahnsinn! Nicht minder beliebt war der zweite Workshop der e*vibes aus Dresden zum Thema Alltagssexismus, in dem sich über praktische Tipps als Reaktion auf sexistische Kommentare ausgetauscht wurde. Zwar etwas später als geplant, aber auch mit sehr guter Resonanz folgte gegen 18 Uhr der Vortrag von Irene Diaz zu einer Kritik an und Verbesserungsmöglichkeit bei humanitärer Hilfe. Wir sind total happy, dass all diese Angebote von euch so gut angenommen wurden. An dieser Stelle auch ein Dank an Angela vom Kompetenzzentrum für Gemeinwesenarbeit e.V. und die finanzielle Unterstützung der Workshops über das Förderprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“.

Geschäftiges Treiben herrschte auf dem Platz auch abseits der Workshop-Zelte, denn die Stände bauten ihre Angebote auf – und was für welche! Die Infostände der RAA Opferberatung, der FAU, der e*vibes und des Beratungsprojekts „Que(e)r durch Sachsen“ lieferten ein breites Themenspektrum und hervorragende Möglichkeiten zur Vernetzung. Am Büchermobil der Landeszentrale für politische Bildung war noch nicht mal die Auslage runtergeklappt, als schon die ersten sich ihre kostenfreien Exemplare aktueller Bücher aus Politik und Zeitgeschichte schnappten. Unsere Lieblinge vom Treibhaus e.V. brachten auch wieder unendlich viele Klamotten und ihre Siebdruckpresse mit, die bis spät in den Abend auf Hochtouren lief. Auch das Socken batiken von „Trubel in der Poche“ war sehr beliebt, was sich nicht zuletzt an einem vollen Bauzaun voll bunter Socken zeigte. Die Kinderecke war dieses Jahr noch ein ganzes Stück voller als die vergangenen Jahre. Es wurde gespielt, gelesen, gebastelt, gemalt und vor allem sehr viel gelacht. Und wer dann noch nicht genug hatte, konnte sich sein/ihr Gesicht beim Kinderschminken verschönern lassen. Einfach grandios, was ihr alle dort geleistet habt und unser großer Dank gilt all diesen tollen Organsationen und Menschen, die sich zu uns aufgemacht haben.

Für eine Crew möchten wir noch einen extra Absatz liefern: Das Essensangebot von Cookroach-Catering war ja wohl mal der absolute Oberknaller. Lecker, vegan, immer einen guten Spruch auf den Lippen und absolut verlässlich – wenn wir könnten, würden wir euch täglich dafür knutschen. Also auch hier: VIELEN DANK!

Musikalisch ging es am späten Nachmittag mit Feale auf der DIY Stage los. Es war genau so, wie wir es uns erhofft haben: Ein bisschen dreamy, ein bisschen grungy und vor allem sehr catchy. Die „Catchyness“ nahmen Sour Bitch als nächste Band auf der Hauptbühne gleich mit und lieferten astreinen, sonnengefärbten Punkrock mit tollen Melodien ab. Darauf folgte Finna, die zwar alleine auf der Bühne stand, aber den Raum davor schnell gut füllte. Ihre Lyrics und die Beats kamen hervorragend beim Publikum an. Anschließend wirbelten die Svetlanas aus Italien über die DIY Stage. Die Sängerin Olga ließ schon allein ihre Mimik so sehr tanzen, dass man einfach nur gebannt vor der Bühne stehen blieb und die einem entgegen geschleuderte Wut richtig genoss. Anschließend enterten Acht Eimer Hühnerherzen die Hauptbühne und eroberten unsere Herzen in kürzester Zeit. Da blieb kein Fuß still auf dem Boden stehen und die Tanzlaune war endgültig entfacht. Wie gut, dass direkt im Anschluss Slope auf der DIY Stage ablieferten, als gäbe es keinen Morgen. So fetter Sound, so nette Leute und so ein geiler Genremix… Einfach nur grandios! Den krönenden Abschluss konnten wir mit der Rückkehr von Fahnenflucht ins Erzgebirge auf der Hauptbühne feiern. Ein gelungener Mix aus alten und neuen Songs ließ die Punkrockfinger ruckzuck nach oben steigen und wenn man dann vor der Bühne mit Menschen durch die Gegend hüpft, mit denen schon vor 15 Jahren in der Pogo stand, ist spätestens klar: Alles richtig gemacht!

Fazit

Wer es bis hier her geschafft hat, wird sich nicht wundern, dass wir ein absolut positives Fazit ziehen. Das liegt zum großen Teil auch an euch alle, die ihr euch zu uns aufgemacht habt. Ihr ward ein tolles, friedliches und streckenweise auch sehr witziges Publikum. Einige Geschichten werden wir sicher noch ein paar Jahre mit uns tragen!

Eine besondere Stellung in unserem Herzen tragen alle Menschen, die sich hier tagelang für das Festival aufgeopfert haben. Natürlich geht wieder sehr viel Liebe an die Unanbeatbar Schwarzenberg raus, die nicht nur die schönste DIY Stage der Welt gezaubert hat, sondern auch an allen anderen Stellen angepackt hat. Ihr seid die Besten!

Zum Abschluss möchten wir auch nochmal betonen: Das alles wäre nicht ohne die finanzielle Unterstützung des Goethe Instituts Deutschland möglich gewesen. Vielen lieben Dank dafür und für den sehr guten Austausch miteinander. Es ist nicht selbstverständlich, dass unser Konzept bei einer so etablierten Institution wie der euren auf offene Ohren stößt. Und dass ihr dann auch noch persönlich vorbeigeschaut habt, hat uns wirklich sehr gefreut!

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